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Patientensicherheit

Seit der Veröffentlichung des Berichts “To Err is Human“ durch das Institute of Medicine der US-amerikanischen National Academy of Sciences im Jahre 1999 hat das Thema Medizinische Risiken, Fehler und Patientensicherheit im internationalen Schrifttum zunehmendes Interesse erlangt Der Bericht bezieht sich auf die Harvard Medical Practice Study, in der Krankenakten von über 30.000 Patienten aus 51 Krankenhäusern des Staates New York bezüglich der Folgen von Medizinischen Fehlern analysiert wurden. Demnach kam es im Jahr 1984  in 3,7 von 100 Aufnahmen zu behandlungsinduzierten Gesundheitsschäden. Bei 69 % dieser Fälle handelte es sich um fehlerbedingte Gesundheitsstörungen.

Diese Auswertung wurde kürzlich durch eine retrospektive Untersuchung an 15.000 chirurgischen Patienten aus Utah und Colorado bestätigt: hier kam es in 3 % zu behandlungsassoziierten Gesundheitsschäden, denen in 54 % vermeidbare Fehler zugrunde lagen. Auf der Grundlage dieser Daten schätzten die Autoren des IOM Reports die fehlerbedingten Todesfälle in den USA auf ca. 50.000 bis 100.000 pro Jahr. Selbst bei niedriger Schätzung ist diese Todesrate in den USA höher als bei KfZ-Unfällen, Brustkrebs oder z.B. AIDS. Die finanziellen Folgen vermeidbarer Fehler im US-amerikanischen Gesundheitswesen sollen sich auf umgerechnet 20 bis 35 Milliarden EURO pro Jahr belaufen.

Die Autoren der dritten großen epidemologischen Studie zu dieser Thematik, der „Australian Health Care Study“ schätzen, dass vermeidbare Gesundheitsschäden infolge medizinischer Fehler für jährlich 3,3 Millionen Krankenhausbehandlungstage verantwortlich sind, von denen 1,7 Millionen (das sind ca. 8 % aller Krankenhaustage) vermeidbar wären.

Welche Schlussfolgerung für die Situation in Deutschland lassen diese Studienergebnisse zu ?

  1. Aufgrund der übereinstimmenden Trends in den USA und Australien ist davon auszugehen, dass es sich bei den „Behandlungsassoziierten – zum Teil fehlerinduzierten Gesundheitsstörungen“ um ein globales Problem handelt.
  2. Epidemiologische Daten für Deutschland liegen nicht vor – entsprechende Studien sind überfällig.

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