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Versorgungsforschung

Versorgungsforschung ("Health Services Research") hat in vielen Ländern eine lange Tradition. Entsprechend vielfältig sind Schrifttum, Organisationen und Projekte. Exemplarisch sei hier der Informationsdienst des US-National Information Center on Health Services Research and Health Care Technology (NICHSR) genannt.

Aber auch in Deutschland widmen sich zahlreiche Arbeitsgruppen und Projekte der  Erforschung der Effektivität von Maßnahmen in der Gesundheitsversorgung und ihrer strukturellen Rahmenbedingungen. Allerdings werden solche Initiativen bisher eher selten als "Versorgungsforschung" tituliert.    

Was ist Versorgungsforschung?

Gegenstand der Versorgungsforschung ist die Kranken- und Gesundheitsversorgung und damit gewissermaßen die letzte Meile des Gesundheitssystems (Pfaff, ZVFK Köln, Pfaff 2003). Versorgungsforschung kann definiert werden als eine grundlagen- und problemorientierte, fachübergreifende Forschung, welche die Kranken- und Gesundheitsversorgung und ihre Rahmenbedingungen

  • beschreibt,
  • kausal erklärt und aufbauend darauf
  • Versorgungskonzepte entwickelt,
  • deren Umsetzung begleitend erforscht und/oder
  • unter Alltagsbedingungen evaluiert.

Die Versorgungsforschung unterscheidet sich von der klinischen Forschung dadurch, dass sie sich mit der Effektivität diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen in der Gesundheitsversorgung befasst sowie strukturelle Voraussetzungen für die Umsetzung neuer medizinischer Entwicklungen beschreibt (Memorandum zur Versorgungsforschung 2003).

Gesetzliche, politische und ökonomische Eingriffe in das Versorgungssystem modifizieren Versorgungsstrukturen und –prozesse, derzeit in der Regel ohne dass die Auswirkungen für den Bürger wissenschaftlich überprüft werden. Fehlentwicklungen sind die Folge, mit negativen Auswirkungen für gesunde und erkrankte Menschen und letztlich auch für die ökonomische Situation im Gesundheitswesen.

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